pusdorf.info – Taschendiebe früher und heute

thief 1562699 640Taschendiebe früher und heute


Es geht blitzschnell - und schon ist das Portemonnaie, die teure Kamera oder das neue Handy bzw. Smartphone weg. Dabei kann man sich schon mit einfachen Verhaltensmaßnahmen davor schützen, Opfer zu werden.


Taschendiebe machen sich insbesondere das Gedränge bei Veranstaltungen, in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln zunutze, um zuzuschlagen. Mit geschickten Manövern von meistens zwei eng zusammen arbeiten Dieben wird das Opfer vom "Blocker" kurz abgelenkt und der "Zieher" greift zu.

Das Subtile beim "Gewerbe" eines Taschendiebes ist, dass selbst gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten wie Hilfsbereitschaft schamlos ausgenutzt werden. In der ersten Reaktion möchte man vielleicht höflich bleiben, und genau dadurch fällt man auf die Masche herein. Durch Wissen und Erfahrungen anderer lässt sich das vielleicht verhindern.

Tipps und Verhaltensregeln zum Schutz vor Taschendieben

Man wird wohl kaum in jedem Fall die Aufmersamkeit im Alltagsgeschehen aufbringen, um für jede Situation gerüstet zu sein. Dennoch sind ein paar grundsätzliche Maßnahmen sinnvoll, um nicht so schnell einem Trick aufzusitzen. 

  • Behalten Sie im Gedränge Ihre Umgebung im Blick: Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.
  • Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
  • Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sich die Tasche unter den Arm.
  • Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
  • Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie diese möglichst körpernah.
  • Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie Ihre Handtasche nicht unbeaufsichtigt ab
Die Tricks und Maschen der Taschendiebe
Um für das Thema zu sensibilisieren, finden Sie nachfolgend einige ausgesuchte Vorgehensweisen von Taschendieben mit grundsätzlicher Bedeutung, die aber oft in abgewandelter Form benutzt werden.
 
  • Der Rempel-Trick nutzt die Ablenkung durch ein echtes oder "künstliches" Gedränge aus
    Das Opfer wird angerempelt oder von den Tätern in die Mitte genommen. Der Vordere bleibt z.B. plötzlich stehen, so dass das ahnungslose Opfer aufläuft. Der Hintermann nutzt die Gelegenheit und entwendet die Brieftasche. Der Rempel-Trick wird gerne in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Rolltreppen, an Drehtüren oder Fahrstühlen angewendet.
  • Der Schlitzer-Trick klappt meistens im Gedränge
    Das Opfer fühlt sich sicher, denn die Geldbörse steckt verschlossen in der hinteren Hosentasche. Mit einer Rasierklinge schneidet der "Schlitzer" jedoch unbemerkt die Gesäßtasche auf, fängt die herausfallende Börse auf und macht sich davon. Je mehr Gedränge, desto besser. Störende Blicke von Passanten werden geschickt zum Beispiel mit einer Jacke über dem Arm abgeschirmt.
  • Der Polizisten-Trick nutzt das Vertrauen in das Rechtssystem aus
    Besonders dreiste Taschendiebe geben sich als Polizeibeamte aus, die z.B. vor Falschgeld warnen. "Netterweise" prüfen sie dann auch gleich vor Ort, ob man auf gefälschte Scheine hereingefallen ist. Dabei werden geschickt und unbemerkt ein paar echte Scheine bei der "Kontrolle" entwenden.
  • Stadtplan-Trick nutzt die Freundlichkeit des Opfers aus
    Der Dieb gibt sich als unwissender Fremder in der Stadt aus uns fragt nach dem Weg oder einer Sehenswürdigkeit. Während das Opfer versucht, dem Dieb auf dessen Stadtplan den richtigen Weg zu weisen, schlägt der Gauner unbemerkt zu.
  • Auch der Geldwechsel-Trick nutzt die Freundlichkeit des Opfers aus
    "Ich brauche Kleingeld, können Sie mir diese Münze wechseln?" lautet die höfliche Frage. Das Opfer öffnet das Münzfach - schnell wirft der Täter seine Münze in die fremde Brieftasche. Im Laufe seiner wortreichen Entschuldigung wechseln Banknoten ihren Besitzer.
  • Der Klopfer-Trick nutzt die besondere Situation beim Reisen aus
    Einer der Täter steigt am Bahnhof in einen wartenden Zug, während sein Komplize parallel zu ihm am Bahnsteig entlang geht. Ist ein geeignetes Opfer gesichtet, klopft der Komplize von außen an die Scheibe des Zuges, gestikuliert oder bittet um eine Auskunft. Diese Ablenkung nutzt der Täter im Zug und zieht mit den Wertsachen davon.
  • Der Schmutz-Trick täuscht ein "Missgeschick" vor
    Ein altbekannetr Klassiker: Der Dieb kippt "zufällig" Kaffee, Ketchup oder etwas Klebriges über die Kleidung des Opfers. Schuldbewusst versucht der Täter, die Kleidung sauber zu wischen und lässt nebenbei den Geldbeutel verschwinden.
  • Der Blumen-Trick soll Ablenkung durch Verwirrung erzeugen
    "Willkommen in Bremen!", ruft der Fremde am Hauptbahnhof und umarmt den Rückkehrer aus dem Urlaub überschwänglich. Dabei steckt er ihm eine Blume an, über die sich das Opfer freuen und im "Nebeneffekt" eine gewisse Verwirrung erzeugen soll. Erst später merkt man, dass man zwar eine Blume aber keinen Geldbeutel mehr hat.

Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links
Wir können auf dieser Seite nur auf die grundsätzliche Problematik des Taschendiebstahls eingehen. Vor allem wirken die Beschreibungen der Maschen möglicherweise zu wenig konkret. Hier können wir auf alle Fälle die Filmbeispiele der Bundespolizei empfehlen. Wer sich umfassender informieren möchte, dem empfehlen wir auch die weiteren nachfolgenden Adressen im Internet.

Was man wissen sollte

Pusdorf.info wird ehrenamtlich von Mitgliedern eines sozialen Arbeitskreises in Woltmershausen und Rablinghausen betreut. Es werden keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt, und es bestehen keine Verbindungen zu Unternehmen, Parteien, Behörden oder sonstigen Institutionen.    ... mehr