pusdorf.info – Tabakquartier nimmt weiter an Fahrt auf

Tabakquartier nimmt weiter an Fahrt auf

Das Ortsamt Neustadt/Woltmershausen hatte zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit zu einer Einwohnerversammlung eingeladen, um einen ersten konkreten Bebauungsplan für einen Teilbereich des Tabakquartiers vorzustellen. Dabei kam auch das Thema Verkehrsanbindung zur Sprache.     (Stand: 19. Januar 2021)

Tabakspeicher 2021 4621a 4 klein


Auch wenn nicht immer alles nach außen sichtbar ist, aber wer in letzter Zeit auf der Senator-Apelt-Straße langgefahren ist, konnte es bereits deutlich erkennen: Im Tabakquartier tut sich etwas und es wird konkreter ...


Das Ortsamt Neustadt/Woltmershausen hatte aus diesem Grund für Dienstag, 19.01.2021 zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit zu einer Online-Sitzung eingeladen, um einen ersten konkreten Bebauungsplan für einen Teilbereich des Tabakquartiers vorzustellen. Dabei ging es erst einmal primär um den Umbau der alten Tabakspeicher auf dem ehemaligen Brinkmann-Areal in Woltmershausen, die zwischen der „Senator-Apelt-Straße“, der Straße „Am Tabakquartier“ (ehemalig Hempenweg) und der Straße „Am Gaswerksgraben“ stehen. Doch schnell wurde klar, dass auch das Thema Verkehrsanbindung für das Gebiet insgesamt nach wie vor für alle Beteiligten von großem Interesse ist.

Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter der Baubehörde sowie vom Planungsbüro BPW. Betont wurde gleich zu Beginn, dass das neue Baurecht für das Gebiet zukünftig auch Wohnen im Tabakquartier erlaubt, was es vorher im ehemaligen Gewerbegebiet so noch nicht geben hatte. Dementsprechend sollen auch die Bedingungen so abgesichert werden, dass sich in den weiteren drei angrenzenden Hallen kein Gewerbe ansiedelt, „das später das Wohnen im Tabakspeicher stört“, so die Aussage von Axel König aus der Baubehörde. Auch Clemens Paul, geschäftsführender Gesellschafter bei Justus Grosse unterstrich, dass man bereits auf diese Änderungen im Baurecht gewartet hat, und es diesbezüglich bereits diverse Anfragen von Interessierten gab.

Was wird konkret geplant?
BPW Plan 2021 01 kleinLeitgedanke bei allen Planungen war und ist nach Aussage der BPW-Stadtplanung der Erhaltung der großformatigen, ortsbildprägenden Tabakspeicher sowie die Sicherung der vorhandenen Grünflächen, d.h. des charakteristischen, ortbildprägenden Baumbestands entlang der angrenzenden Straßen. Aber auch eine konfliktfreie Nachbarschaft von Wohnen und zunächst verbleibenden Gewerbeflächen auf dem Gelände standen im Fokus aller Überlegungen.

Das spiegele sich bereits beim ersten Gebäude direkt an der Senator-Apelt-Straße wider, das komplett für Bürolofts umgebaut wurde und voraussichtlich bis Ende Februar vollständig bezogen sein wird. Dieses Gebäude ist aber auch später nicht für das Wohnen vorgesehen, da die Geräuschbelastung durch die nahe Autobahn A231 zu groß ist.

Anders sieht die Situation bei den nächsten beiden Gebäuden direkt im Anschluss daran aus. Im mittleren der insgesamt drei Gebäude werden bis zum Sommer 2022 sogenannte Bürolofts entstehen, die dann aber später auch zu Wohnzwecken genutzt werden können. Nach Fertigstellung aller drei Gebäude des Tabakspeichers werden dort 220 Wohneinheiten entstanden sein. Das Wohnen auf dem Gelände des Tabakquartiers wird – so die Planung – damit bis voraussichtlich 2022 möglich sein.

Bereits weit fortgeschritten sind auch die bereits nach bestehendem Baurecht möglichen Arbeiten zur Gewerbeansiedlung. So ist das erste der drei sogenannten Mobilitätshäuser mit Parkmöglichkeiten für Autos, Fahrräder und für Carsharing so gut wie fertig. Auch die Kita auf dem Gebiet des Tabakquartiers soll im April 2021 fertig sein, und das „Unique“-Hotel wird im August 2021 öffnen können.

Wie kommt das Konzept an?
BPW Plan 2021 01 kleinSowohl die Beiratssprecherin Edith Wangenheim als auch die Ortsamtsleiterin Annemarie Czichon begrüßten die Planungen und Aktivitäten zum Umbau der ehemaligen Zigarettenfabrik Martin Brinkmann zu einem „lebendigen Wohn- und Arbeitsquartier“ und ergänzten, dass das Projekt insgesamt eine große Akzeptanz im Stadtteil besitzt. Auch von den weiteren Beteiligten kommen überwiegend positive Rückmeldungen, wenn auch das Verkehrskonzept immer wieder als Schwachstelle der gesamten Entwicklung aufgegriffen wird. Sehr deutlich wurde darauf hingewiesen, dass die bereits bestehenden und noch zu erwartenden Verkehrsprobleme im Stadtteil nicht auf die leichte Schulter genommen werden können und dürfen.

Insbesondere gehören dazu – so die einhellige Meinung - das Nadelöhr „Pusdorfer Tunnel“ und auch die als „Picasso-Kreuzung“ bezeichnete Verkehrsanbindung zur A231 sowie zur Neuenlander Straße. Aber auch der im Rahmen des Masterplans neu vorgesehene Tunnel unter der Oldenburger Bahnstrecke, der Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr sowie für eine verbesserte Busanbindung bringen soll, dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Befürchtet wird, dass es zu massiven Verkehrsproblemen im Stadtteil kommen wird, sind erst einmal die im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungsprojektes „Vorderes Woltmershausen“ geplanten ca. 2500 Wohneinheiten fertig. Ist dann auch noch das SWB-Gelände entsprechend erschlossen, werden die derzeit vorhandenen Verkehrswege auf keinen Fall mehr ausreichend sein.

Quellennachweis: Grafiken der BPW-Stadtplanung (veröffentlichte Präsentation zur Einwohnerversammlung)


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